Bei diesem Gerät handelt es sich um ein 4-Meter-Band Funkgerät Typ FuG 8b der Firma Telefunken, das auf Basis des Teledux II entwickelt wurde.
Das Gerät konnte die Kanäle 400 bis 519 sowohl im Unter- wie auch im Oberband schalten. Das Gerät gab es als FuG 8a ohne Antennenweiche für lediglich bedingtes Gegensprechen und als FuG 8b mit Antennenweiche und somit voll Duplex-fähig. Die Sendeleistung betrug 10 Watt.
Das FuG 8a behielt die FTZ-Zulassungsnummer E-338/76 vom Teledux II und wurde im Juli 1976 von der BOS-Prüfstelle Bonn als FuG 8a zugelassen. Es wurde bei Telefunken intern als Telecar 100 geführt.
Das FuG 8b behielt ebenfalls die FTZ-Zulassungsnummer E-338/76 vom Teledux II und es wurde im März 1977 mit dem Bediengerät 1-51 als FuG 8b für die BOS von der Zulassungsstelle Bruchsal mit der Prüfnummer FuG 8b 03/77 zugelassen. Bei Telefunken wurde es intern als Telecar 100 Duplex geführt.
Die Version als FuG 8b-1 mit dem erweiterten Kanalraster behielt ebenfalls die FTZ-Zulassungsnummer E-338/76 und wurde im Juni 1979 als FuG 8b-1 für die BOS zugelassen. Die BOS-Abnahme fand in Bruchsal statt und es wurde die BOS-Prüfnummer FuG8b-1 02/79 erteilt. Bei Telefunken wurde es intern als Telecar 100 / 8b1 geführt.
Das Besondere an den Telefunken FuG 8 war die Klappe, die die Kanal- bzw. Betriebsartenwahlschalter vor unbeabsichtigter Fehlbedienung schützte. Bei dem Bediengerät 1 (wie oben abgebildet) schwenkt die Tür zur Seite. Bei dem Bediengerät 2 (siehe folgende Abbildung) schwenkt die Tür nach oben. Deutlich ist zu sehen, das das Bediengerät 2 etwa 3 cm schmaler als der S/E-Geräteblock ist.
Das Datenblatt zu der Geräteserie ist hier hinterlegt.
Das folgende Bild stammt von Jan Oppermann ( http://www.oppermann-telekom.de ) und zeigt das kleine Bedienteil für den DIN-Radioausschnitt. Das Gerät ist deutlich kleiner als der SE-Block und die Kanalabdeckung klappt nach oben auf.
Bei dem Bediengerät 1 des Telefunken 8b weist der Rauschsperrenschalter weitere Funktionen auf. Die Bedienungsanleitung des Gerätes finden Sie hier. Das Gerät ist genau so groß wie der SE-Block und die Kanalabdeckung öffnet nach rechts.
Hier das kleine Bediengerät BG2-1, mit dem das Gerät auch Relaisstellenfähig war. Dieses Bediengerät passt ebenfalls in den DIN-Radioausschnitt und die Kanalabdeckung öffnet nach oben.
Hiervon gab es auch eine Version in der Größe des SE-Blockes. Diese hat keine Kanalabdeckung.
Hier einmal die vier unterschiedlichen Bedienteile auf einem Bild.
Interessant ist vielleicht auch, das in dem ersten Infoblatt über das Gerät der von der Optik abweichende Prototyp abgebildet ist. Mir ist bisher kein einziges Gerät in dieser Ausführung bekannt.
Speziell für den Einsatz auf Motorrädern gab es auch besondere Bedienteile.
Bei der ersten Ausführung eines Bedienteils für Krafträder handelte es sich um ein modifiziertes Bedienteil des Telefunken FuG 7b. Hierdurch war auch die Kompatibilität bezüglich der Halterung / Einbauort bei Gerätetausch an älteren Maschinen gewährleistet.
Später gab es dann das im folgenden abgebildete Bedienteil.
Hier der Einbau in einem zivilen Motorrad der Polizei.
Speziell auf Anforderung des Zolls stellte Telefunken ein Doppelbedienteil für 4m- und 2-m Funk her.
Als 2m Gerät kam dabei das Bosch FuG 9c zum Einsatz. Das 4m Gerät war das Telefunken FuG 8b.
Es liegt mir folgende Gerätebeschreibung vor:
Verwendungszweck:
Die Vielkanal-UKW-Sprechfunkgeräte FuG 8a. FuG 8b, FuG 8a-1 und FuG 8b-1 werden für den 4-m-Bereich des nicht öffentlichen beweglichen Landfunkdienstes (nöbL) der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) als Fahrzeug- oder ortsfeste Sprechfunkanlagen verwendet.
Die Geräte entsprechen den Technischen Richtlinien für Vielkanal-Fahrzeug-Sprechfunkgeräte der Sicherheitsbehörden - Stand Aug. 1978 - sowie den FTZ-Richtlinien der Deutschen Bundespost. Sie arbeiten bei einem Kanalraster von 20 kHz im Ober-und im Unterband in der Betriebsart Wechselsprechen oder bedingtes Gegensprechen (FuG 8a und FuG 8a-1) bzw. Wechselsprechen oder Gegensprechen (FuG 8b und FuG 8b-1). Als Rufmöglichkeiten werden zwei verschiedene Ruftöne (1750 Hz und 2135 Hz) benutzt. Der Einbau einer Selektivrufeinrichtung in das Bediengerät 1 ist vorgesehen. Das für das Sprechfunkgerät FuG 7b verwendete Zubehör ist auch an die Geräte FuG 8a. FuG 8b. FuG 8a-1 und FuG 8b-1 anschließbar.
Die Geräte arbeiten mit einer Betriebsspannung von 12 V =. Der Betrieb an einer 24-V-Batterie erfolgt über einen an die Gerätehalterung angebauten Wandler. Verpolungs- und Überspannungsschutz sind eingebaut.
Besondere Merkmale:
Konsequenter Einsatz von integrierten Schaltkreisen in der Frequenzaufbereitung, im ZF- und NF-Teil und in der Stromversorgung.
Steuerung der internen Gerätefunktionen vollelektronisch durch PINDioden, Feldeffekt- und bipolare Transistoren
Verwendung besonderer Eingangs-und Mischerschaltungen zur Erzielung hoher Empfindlichkeits- und IKM-Werte
Aufbereitung der erforderlichen Sende- und Überlagerungsfrequenzen in einer Phase-Locked-Loop-Schaltung (PLL) über programmierbare Teiler mit quarzstabiler Referenzfrequenz
Möglichkeit der Sperrung beliebiger BOS-Kanäle durch PROM (Programmable Read Only Memory) nach anwenderspezifischen Erfordernissen
Schutz der Senderendstufe sowie des NF-Leistungsverstärkers gegen Kurzschluß, Leerlauf und Überlastung
Stromversorgung mit Transient-Überspannungs- und Verpolungsschutz sowie elektronischer Sicherung für interne Kurzschlüsse
Sendezeitbegrenzung bis 2 Minuten. Aufheben der Sendezeitbegrenzung durch Umlöten einer Brücke.
Steckbare Leiterkarten für schnelle und leichte Servitierung
Abnehmbares und über Kabel bis zu 10 m absetzbares Bediengerät. Dadurch Anschluß von speziellen, je nach Einsatzforderung konzipierten Bediengeräten möglich
Leichtes Umrüsten des FuG 8a bzw. FuG 8a-1 in FuG 8b-1 durch Bausteintausch und Einbau einer Weiche
Mechanischer Aufbau:
Die Sprechfunkgeräte FuG 8a, FuG 8a-1 FuG 8b und FuG 8b-1 sind für eine universelle Verwendung in sämtlichen Fahrzeugtypen vorgesehen. Sie lassen sich den unterschiedlichen Einsatzfällen dadurch anpassen, daß sich das Bedienteil einmal getrennt vom eigentlichen Sende-/Empfangsteil und zum anderen gemeinsam mit dem Sende-/Empfangsteil betreiben läßt.
Der innere Geräteaufbau basiert auf langjährigen Erfahrungen in der Entwicklung und Konstruktion von Fahrzeugfunkgeräten und berücksichtigt die Forderung nach Robustheit sowie Zuverlässigkeit. Die voll steckbaren Baugruppen werden nicht auf einer gemeinsamen Leiterplatte, sondern fest mit dem Leichtmetall-Druckgußgehäuse verschraubt. Die geräteinterne Verkabelung besteht mit Ausnahme einiger HF-Verbindungen vollständig aus gedruckten Leitungen.
Im Interesse geringer Eigenerwärmung im Geräteinneren wurde größter Wert auf einen kleinen Wärmewiderstand zwischen den Wärmequellen (Leistungstransistoren von Senderverstärker und Regler) und Umgebung gelegt. Eine günstige Anordnung und reichlich bemessene Kühlrippen an beiden Geräteschmalseiten schaffen optimale Kühlbedingungen.
Sämtliche Bedienelemente sind auf der Frontplatte. alle Anschlüsse auf der Geräteunterseite zusammengefaßt. Die den Geräten FuG 7b/FuG 9 entsprechende Handapparatebuchse befindet sich leicht erreichbar an der linken Seite des Bedienteils.
Technische Daten:
Sender und Empfänger |
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FuG 8a/8b |
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Frequenzbereich |
Kanal 400 bis 510 Unterband 75275 MHz bis 77,475 MHz Kanal 400 bis 509 Oberband 85,075 MHz bis 87,255 MHz |
Kanalzahl |
221 (111 im Unter- und 110 im Oberband) |
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FuG 8a-1/8b-1 |
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Frequenzbereich |
Kanal 347 bis 510 Unterband 74,215 MHz bis 77,475 MHz Kanal 347 bis 509 Oberband 84,015 MHz bis 87,255 MHz Die Kanäle 376 bis 396 im Unterband sind gesperrt. |
Kanalzahl |
306 (143 im Unter- und 163 im Oberband) |
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FuG 8a/8b und FuG 8a-1/8b-1 |
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Kanalabstand |
20 kHz |
Bandabstand |
9,8 MHz bei Gegen- (G) und bedingtem Gegensprechen (bG) |
Frequenzkonstanz |
± 1,2 kHz im Temperaturbereich -10 °C bis +40 °C ± 2,5 kHz im Temperaturbereich -30 °C bis +60 °C |
Betriebsarten |
Wechselsprechen und bedingtes Gegensprechen (FuG 8a und FuG 8a-1) Wechselsprechen und Gegensprechen (FuG 8b und FuG 8b-1) jeweils mit Bandvertauschung |
Modulationsart |
F3, F9 |
NF-Bereich |
300 bis 3000 Hz |
Klirrfaktor |
<10 % bei Nennhub (über Sender und Empfänger gemessen) |
Tonruf |
Ruf I 1750 Hz ± 20 Hz Ruf II 2135 Hz ± 20 Hz Selektivruf-Geber-Auswerter im Bediengerät 1 nachrüstbar |
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Sender |
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Sendeleistung |
10W an 50 Ohm |
Senderausgang |
50 Ohm, unsymmetrisch |
Oberwellenleistung |
<2 10-7 W |
Nebenwellenleistung |
<2 10-7 W |
Frequenzhub |
Nennhub ± 2,8 kHz bei Ansteuerung mit 4 mV 1000 Hz an 200 W Spitzenhub ± 4 kHz |
Hubbegrenzung |
Durch Regelverstärker verzerrungsfrei auf ± 4 kHz +0-10 % bei Übersteuerung bis zu 40 dB über Nennpegel |
Klirrfaktor |
< 7 % gemessen mit 1000 Hz bei Nennhub |
Störmodulationsabstand |
> 40 dB, gemessen mit 1000 Hz bei Nennhub |
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Empfänger |
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Empfindlichkeit |
0,7 µV an 50 Ω bei 20 dB S/R typisch 0,5 µV |
Bandbreite |
± 7 kHz aus Kanalmitte |
Störabstand |
> 40 dB nach FTZ-Meßmethode |
Nachbarkanaldämpfung |
> 75 dB nach FTZ-Meßmethode typisch 82 dB nach FTZ-Meßmethode |
Nebenempfangsstellendämpfung |
>80dB |
Interkanalmodulationsdämpfung |
> 70 dB nach FTZ-Meßmethode typisch 76 dB nach FTZ-Meßmethode 80 dB nach CEPT-Meßmethode |
Zustopffestigkeit |
> 100 dB nach CEPT-Meßmethode |
1 Zwischenfrequenz: |
10.7 MHz |
2. Zwischenfrequenz: |
470 kHz |
ZF-Unterdrückung: |
95 dB |
NF-Ausgänge |
2.5 W an 4 W (Zusatzlautsprecher) 1 mW an 200 W, bis 5 mW einstellbar (Hörer) 1 mW an 600 W (Zusatzgeräte) |
Klirrfaktor |
<7%, gemessen mit 1000 Hz bei Nennhub |
Rauschsperre |
Einstellbereich 10... 26 dB S/R, abschaltbar |
Stromversorgung |
12,6V ‚ -15 % bis +25 % 25,2 V = mit potentialfreiem Vorsatzwandler |
Stromaufnahme |
Senden 2,85 A Empfangsbereitschaft 0,44 A Empfänger mit Signal und Lautsprecherwiedergabe 0,88 A |
Sonstiges |
Sendezeitbegrenzung auf 2 Minuten, aufhebbar Anzeigelampen für „Gerät ein“, „Sendertastung“ und „Kanal belegt“ Eingebauter Lautsprecher Anschlußmöglichkeit für Kommandolautsprecher mit 10-W-Verstärker Anschlußmöglichkeit für Summer (nur im Zusammenhang mit Selektivrufauswerter) |
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Abmessungen und Gewicht |
Höhe mm |
Breite mm |
Tiefe mm |
Gewicht etwa kg |
Sende-/Empfangsgerät |
60 |
210 |
200 |
2,6 |
Bediengerät 1 |
60 |
210 |
70 |
1 |
Bediengerät 2 |
51 |
180 |
70 |
0,75 |
Bediengerät Krad |
- |
84 |
95 |
0,5 |
Für das AEG-Telefunken FuG 8b / 9b gab es auch einen Tragekoffer. Anders als bei den vergleichbaren Koffern von Bosch / SEL / Teletron war dieser aus Kunststoff aufgeführt.
Telefunken stellte Geräte der Serie FuG 8 auch für den
niederländischen Markt her. Die Geräte unterscheiden sich
äußerlich nicht von den Geräten für die deutsche
BOS. Zu erkennen sind die Geräte an der niederländischen
Beschriftung und der Kanalwahl 800 bis 899. Das
Kanalraster beträgt 12,5 kHz, bei der deutschen BOS jedoch 20
kHz. Der Abstand zwischen Ober- und Unterband beträgt 8,4 MHz
gegenüber 9,8 MHz bei der deutschen BOS. Die
Frequenztabelle ist hier hinterlegt.
Die Umbauanleitung liegt mir vor (in niederländisch)
Hier die Abbildung eines Gerätes der niederländischen Polizei. Anstelle der Tonruftasten wurde Sprachverwürfelung oder Verschlüsselung geschaltet.
AEG stellte das 8b auch in einer Bundeswehrversion als FuG 8b/25 mit dem bundeswehrtypischen Kanalraster von 25 kHz her. Es kann auf die Bundeswehr-Kanäle 100 bis 199, die im 4-m-Band unterhalb der BOS Kanäle liegen, geschaltet werden.