Stand: 29.08.2021

SEL FuG 7b






Bei diesem Gerät handelt es sich um ein 4-Meter-Band Funkgerät der Firma SEL. Es ist der Klassiker unter den BOS Funkgeräten.

Das Gerät ist voll transistorisiert. Es verfügt über 120 schaltbare Kanäle im Ober- und Unterband (Kanäle 400 bis 519) mit einem Kanalraster von 20 kHz. Das Gerät kann sowohl im Wechsel- wie auch im Gegensprechen betrieben werden. Auch verfügt das Gerät über die Möglichkeit, mittels der Rs1-Schaltung eine kleine Relaisstelle aufzubauen. Um nicht versehentlich den Betriebsartenschalter auf Rs1 zu stellen, ist der obere Teil des Schalters hochzuziehen, um die Schalterstellung Rs1 zu schalten. Diese Sperre funktionierte leider nicht immer so zuverlässig, so das es leider öfter mal vorkam, das versehentlich eine Rs1-Relaisstelle aufgebaut wurde. Mittels eines Relaisstellenzusatzes konnten auch Rs2-Schaltungen durchgeführt werden.

Die Sendeleistung war von 3 auf 10 Watt umschaltbar. Auch konnte ein Außenlautsprechen besprochen werden, wenn ein entsprechendes Verstärkermodul angeschlossen war. Eine Fernbedienung ließ sich ebenfalls anschließen. Probleme gab es häufig mit dem Schalter Ort/Fern, da hierüber die Fernbedienung eingeschaltet wurde. War jedoch keine Fernbedienung angeschlossen und das Gerät stand auf Fern, so funktionierte nichts mehr, da darüber das Gerät praktisch ausgeschaltet wurde.

Die Technischen Lieferbedingungen für das FuG 7b / FuG 9 beinhalten in der Ausgabe 10/67 auf Seite 3 unter 1.2 Frequenzbereiche ...... : folgenden Passus:
Das Gerät im 4-m-Bereich soll zusätzlich einen Sonderkanal besitzen, der in den Anfang des UKW-Rundfunkbereichs (87,6 MHz) fällt. Dieser Kanal muß gegen unbefugtes Benutzen durch eine Blockierung geschützt werden können. Er ist nur sendemäßig durch einen besonderen steckbaren Quarz darzustellen und nicht aus der allgemeinen Frequenzaufbereitung abzuleiten.

Es war beabsichtigt, mit diesen Geräten im Bedarfsfall Informationen an die UKW-Empfänger der Bevölkerung durchzugeben.

Die SEL-Geräte waren für die Schaltung dieses Sonderkanals vorbereitet. Die dazu erforderliche Baugruppe fehlte jedoch in den normalen Geräten.

Hier die Abbildung eines Gerätes mit der Baugruppe für den Sonderkanal.

Aus einer Bundesbeschaffung wurden 1969/1970 neun solcher Geräte mit Sonderkanal den Bundesländern (außer Berlin und Saarland) für deren Bereitschaftspolizeien zur Verfügung gestellt. Diese Geräte wurden 1978 wieder eingezogen.
Landesbeschaffungen solcher Geräte sind unwahrscheinlich. Nachrüstungen sind ebenfalls nicht bekannt.

Hier das Typenschild eines normalen SEL FuG 7b:




Wie aus dem Typenschild ersichtlich, handelt es sich um eine Geräteserie, der 1967 die Zulassung erteilt wurde.

Der Verkaufspreis wurde 1968 mit 5.600,-- DM ohne Mehrwertsteuer angegeben. Damit kostete das Gerät in etwa genau so viel wie ein VW Käfer zu der Zeit.

Hier die Bedienungsanleitung für das SEL FuG 7b.

Für das Gerät gab es auch eine Batteriewanne, die entweder mit herkömmlichen Batterien oder aber auch mit Akkus betrieben werden konnte.

Desweiteren gab es ein Zusatzteil, welches automatisch bei Ausfall der 220-V Netzstromversorgung auf 12-V Batteriebetrieb umschaltete.

Hier ein Bild mit allen mir bekannten Zusätzen.

1973 kam das FuG 7b-2 auf den Markt. Es war ein Syntheziser-Gerät. Die Unterschiede sind beim SEL FuG 7b-2 deutlich dargestellt.



Separates Bediengerät

SEL hatte für das Gerät auch ein abgesetztes Bediengerät im Angebot. Hierbei handelte es sich nicht um eine Eigenproduktion sondern es wurde das Telefunken BG 515/1 bzw. das Telefunken BG 515/2 vertrieben.

Dies geht eindeutig aus der Zubehörliste von SEL hervor.

Prüfgerät


Für das SEL FuG 7b / FuG 9 gab es spezielles Prüfgerät. es war identisch mit dem Prüfgerät für das SEL SEM 27.




Hier der Stecker für die Prüfbuchse




SEL hatte auch ein einfaches Tischbedienpult im Programm.