Stand: 28.06.2022

Telefunken FuG 7a






Bei diesem Gerät handelt es sich um ein 4-Meter-Band Funkgerät, das im BOS-Bereich in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eingesetzt wurde.

Es war der Nachfolger des FuG 7 und zeichnete sich aufgrund der technischen Weiterentwicklung u.a. durch einen geringeren Stromverbrauch aus.

Die mir vorliegenden Technischen Unterlagen datieren aus den Jahren 1957 / 1958. Hier das 8-seitige Prospekt mit der Zubehörbeschreibung zu dem Gerät.

Das Gerät weist folgende technischen Daten auf:

Sender:


Senderleistung:

15 W, einschließlich Weichenverluste, zulässiger Abfall an den Eckfrequenzen 20%

Senderausgang:

60 ?, unsymetrisch

Frequenztoleranz:

Kleiner als ± 2,5 kHz

bei Umgebungstemperatur -20° C bis +40 ° C und Betriebsspannungsschwankungen von -15% bis +10%

Frequenzhub:

Normal ± 10,5 kHz, ± 10% bei Aussteuerung mit 150 mV, 800 Hz

Hubbegrenzung bei ± 15 kHz -10%

Modulationsfrequenzbereich:

300 Hz bis 3000 Hz

Störmodulationsabstand:

Größer als 37 dB, gemessen mit 800 Hz bei 10,5 kHz Hub

Nebenwellendämpfung:

= 80 dB

Oberwellendämpfung:

= 60dB



Empfänger:


Empfindlichkeit:

= 1 µ V für 20 dB Störabstand

Geräuschabstand:

20dB bei HF_Nutzsignal kleiner als 1 µ V, einem Frequenzhub von 10,5 kHz und einer Modulationsfrequenz von 800 Hz

40 dB bei HF-Nutzsignal kleiner als 10 µ V

Bandbreite, Selektion:

± 15 kHz aus Kanalmitte 0 dB Dämpfung

± 40 kHz aus Kanalmitte 80 dB Dämpfung

± 50 kHz aus Kanalmitte größer als 100 dB Dämpfung

Spiegelwellendämpfung:

= 70 dB

Nebenempfangsstellen-Dämpfung:

= 70 dB

Interkanalmodulations-Dämpfung:

= 70 dB

1. Zwischenfrequenz:

9,8 MHz

2. Zwischenfrequenz:

1,9 MHz

NF-Ausgangsspannung:

1,7 V, -30% entsprechend 0,5 W gemessen an 6 ? bei einer HF-Eingangsspannung zwischen 1 µ V und 10 µ V, 800 Hz Modulationsfrequenz und einem Frequenzhub von ± 10,5 kHz

NF-Ausgang:

6 ?

NF-Durchlaßbreite:

300 Hz bis 3000 Hz

Begrenzer:

Bei einem gleichbleibend modulierten NF-Nutzsignal von 0,5 µ V bis 1 V, NF-Ausgangsspannung +0, -3 dB

Rauschsperre:

Abschaltbar, trägergesteuertes Ansprechen bei 200mV NF-Rauschspannung bzw. 100 mV für Relaisstellenbetrieb (kontinuierlich einstellbar)



NF-Kraftverstärker


Leistung:

10 W an 15 ?

Klirrfaktor:

Kleiner als 10 % bei 10 W

Geräuschabstand:

Größer als 55 dB

Verstärkung:

Bei 8 W etwa 150 mVeff Steuerspannung erforderlich.

Bei Besprechung mit dynamischem Mikrofon etwa 15 nVeff erforderlich.

NF-Gang:

Max. 3 dB Abfall bei 250 und 4000 Hz bezogen auf 1000 Hz


Hier das Datenblatt des Gerätes:

Das Gerät verfügt über die Betriebsarten Wechselsprechen und Gegensprechen. Auch kann es als Relaisstelle betrieben werden. Ein Verstärker ist ebenfalls eingebaut. Das Gerät hat 100 schaltbare Kanäle bei Wechselsprechen bzw. 50 Kanäle bei Gegensprechen. Der Kanalabstand beträgt 50 kHz.

Vereinzelt wurden Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre FuG 7a aufwendig auf das 20 kHz-Raster umgerüstet. Der dahinter stehende Aufwand war jedoch enorm und es wurde lediglich eine geringe Anzahl von Geräten einiger weniger Dienststellen entsprechend modifiziert.

Dieses Gerät wurde in mindestens in drei verschiedenen Versionen gebaut. Die Versionen unterscheiden sich in den Frequenzen.

Das FuG 7a (ohne Zusätze) ist die BOS-Ausführung und verfügt über die Kanäle 00 bis 49 im Unterband (75,275 bis 77,725 MHz) und 50 bis 99 im Oberband (85,075 bis 87,525 MHz) bei einem Kanalraster von 50 Hz. Der Kanalplan ist hier zu sehen.

Für das Gerät gab es auch ein kleines Metall-Winkelblech, das die Relaisstellenfunktion RS1 sperrte.

Das auf folgendem Bild abgebildete FuG 7a-1 ist die Bundeswehrversion und verfügt über die Kanäle 100 bis 149 im Unterband (72,750 bis 75,200 MHz) und 150 bis 199 im Oberband (82,550 bis 85,000 MHz) bei einem Kanalraster von 50 Hz. Der Kanalplan ist hier zu sehen.




Das FuG 7a-2 verfügt sowohl zum Teil über BOS-Kanäle, aber auch über einen Frequenzbereich, der in den des FuG 7a-1 hineinreicht, jedoch zu diesem um 25 Hz verschoben ist. Es hat die Kanäle 230 bis 249 und 00 bis 29 im Unterband (74,275 bis 76,725 MHz) und 280 bis 299 und 50 bis 79 im Oberband (84,075 bis 86,525 MHz) bei einem Kanalraster von 50 Hz. Der Kanalplan ist hier zu sehen. Diese Geräte wurden speziell für Bundeswehrdienststellen hergestellt, die den besonderen Bedarf einer zivil-militärischen Zusammenarbeit hatten. Intern wurden seitens dieser Dienststellen die 200er Kanäle genutzt.

Das FuG 7a wurde in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts auch in Österreich für BOS-Zwecke genutzt. Hierzu erhielt ich folgende Information:
"Mein FuG7a war im Österr. Polizeihubschrauber, auf K 49/ 77.725 K 99/ 87.525 im Wechsel- und Gegensprechen u.a. auch in Telegrafie, im Fukverkehr zum Innenministerium und den Bundespolizeikommanden und Landesgendermeriekommanden, eingesetzt. Jedoch auch auf K 15/ 76.025 Flugrettung zum Roten Kreuz sowie K22/ 76.375 zu den Feuerwehrlandeskommanden. Auch zu den Flugsicherungstellen ( die von der Gendarmerie betrieben wurden, wie etwa die Flugplätze Vöslau, St. Johann in Tirol , Wels unsw. ) Es hatte die Kanäle 00/ 75,275 bis 99/ 87,525. Die FuG7a wurden nur in den Innenministerium Hubschraubern verwendet." Quelle Heinz Binder, www.qth.at/oe3bhb.

Für die separate Stromversorgung des Gerätes gab es auch einen besonders gefederten Rahmen, der Schwingungen dämpfen sollte.


Hier die umfangreiche Originalbeschreibung - ich Danke df3iq, der die Unterlagen bereit gestellt hat.
Aufgrund der Größe der Dateien ist mit einer längeren Ladezeit zu rechnen!

Beschreibung Teil 1

Beschreibung Teil 2

Beschreibung Teil 3

Auch gab es für das FuG 7a ein spezielles Funkprüfgerät, das Funkprüfgerät b1 ( FuPr b1 ).

In „Der Luftschutzhilfsdienst – Allgemeiner Leitfaden für Helfer – Wiesbaden 1960“ wird zum FuG 7a etwas ausgeführt. Den Text möchte ich hier wiedergeben:

Im 4-m-Band des UKW-Bereiches finden die Geräte Fu G 8 und Fu G 7 bzw. Fu G 7a Verwendung.

Das Fu G 8 (Abb. 31) ist ein transportables Funksprechgerät zum Weechselsprechen mit 100 Kanälen oder mit 50 Kanälen für bedingtes Gegensprechen. Es ist als tragbares Tornister-Gerät für feste Anlagen oder als Fahrzeug-Gerät zu verwenden. Die Sendeleistung des Fu G 8 beträgt 2,5 Watt. Die Speisung kann aus Sammlern oder dem Lichtnetz erfolgen, wobei jedoch jeweils eine andere Stromversorgung benötigt wird. Die Bedienung des Gerätes setzt jedoch schon eine gewisse Kenntnis des Fu G 8 voraus.


Abb. 31 Fu G 8

Im LSHD wird das Fu G 8 im Zug- bzw. Bereitschaftsführerfahrzeug (le. gl. Pkw) als Fahrzeug-Gerät verwandt.

Das Fu G 7 bzw. Fu G 7a ist ein frequenzmoduliertes Sende- und Empfangsgerät für transportablen oder festen Einbau. Das Gerät hat 100 Kanäle für Wechsel- und 50 Kanäle für Gegensprechbetrieb. Die Sendeleistung beträgt 15 Watt. Es kann als Verstärker für Kommandolautsprecher verwandt werden, ferner ist der Einsatz als Relaisstelle zur Überbrückung größerer Strecken gegeben. Die Stromversorgung erfolgt entweder aus einer 12-Volt-Batterie oder aus dem Lichtnetz. Sofern das Fu G 7 bzw. Fu G 7a wie im FuKw L (UKW) des LS-Fernmeldezuges (mot.) eingebaut wird, ist eine zweite Lichtmaschine und eine zusätzliche 12-Volt-Batterie erforderlich. In Verbindung mit Feldfunkgabel und Funkvermittlung können Gespräche zwischen Fernsprechteilnehmern aus allen Fernsprechnetzen (OB/ZB) mit Teilnehmern des Funknetzes verbunden werden.“


Hier die Beschreibung der Funkvermittlung VG 468.

Hier die komplette Funk-/Draht-Vermittlung. Bei den beiden oben herausgeragenden Geräten handelt es sich um Abstrahlanzeiger.

Hier die Verdrahtungszeichnung des oben abgebildeten Abteilungstisches.

Hier zwei Bilder des Abstrahlanzeigers.


Aus der Zeitschrift "Brandwacht", Heft 7/99 ist folgendes Bild, das ein FuG 7a in einem Käfer der Münchener Polizei zeigt. Die Aufnahme entstand Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Das FuG 7a war auch in den Porsche der nordrhein-westfälischen Autobahnpolizei verbaut.

Neben einem FuG 7a gehört auch ein FuG 7a-1 (siehe Bild oben) zu meiner Sammlung.