Bei diesen Geräten handelt es sich um ein 2-Meter-Band „Hand“-Funkgerät der Firma Standard Elektrik Lorenz (SEL), das 1958 entwickelt und 1959 auf den Markt kam und im BOS-Bereich eingesetzt wurde. Es ist die Weiterentwicklung des FuG 6, bei dem nun alle 16 Kanäle ohne Quarzwechsel schaltbar waren. Die Sendeleistung betrug ebenfalls 0,15 Watt. Die umfangreiche, über 130 Seiten umfassende Beschreibung (als pdf 19 MB groß!!) liegt mir in der Ausgabe 6.61 vor. In dem ersten Nachtrag, Ausgabe 2.63 von 1963 wird anstelle der Silber-Zink- bzw. Bleisammler erstmals auch von Nickel-Kadmium Sammlern gesprochen. Die pdf-Datei ist leider 4,5 MB groß. Die lange Ladezeit bitte beachten.
Zu diesem Gerät sind auch in verschiedenen LSHD-Stan (LuftSchutzHilfsDienst – Stärke- und Ausstattungsnachweis) Hinweise enthalten. Die entsprechenden Seiten einer STAN zum FuG 6a finden sie hier. Danach handelt es sich um ein Röhrengerät mit insgesamt 17 Röhren. Es wurden 16 Kanalquarze für die Kanäle 3, 4, b, 5, 6, c, d, e, f, g, h, i, k, l, m und n = Frequenzen 172,3 MHz bis 173,8 MHz im 100 kHz-Raster mitgeliefert. Daneben gab es noch die Ausführung als FuG 6aI. Dieses Gerät konnte die Kanäle 1 bis k = Frequenzen 172,0 MHz bis 173,5 MHz schalten. Mit dem Gerät waren alle 16 Kanäle schaltbar. Der technische Aufbau war praktisch zum Modell FuG 6 als 3-Kanal-Gerät identisch. Optisch unterschied sich das Gerät vom FuG 6 lediglich durch einen anderen Kanalwahlschalter (16 statt 3 Kanäle). Die Bandbreite des Gerätes betrug 1,5 MHz, so das die 16 möglichen Kanäle immer fortlaufend sein mußten.
Interessant ist vielleicht auch die Luftschutzhilfsdienst Dienstvorschrift 811 ( LSHD-Dv. 811) des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz vom Oktober 1964, in der das Funkprüfgerät a beschrieben wird, das speziell für das FuG 6, aber auch das FuG 1 konzipiert war.
Obige Abbildungen wurden mir freundlicherweise durch die Bundespolizei zur Verfügung gestellt.
Zum Teil wurde das Gerät in einer Transportkiste ausgeliefert.
An das FuG 6 bzw. FuG 6a war ein separater Hörer anschließbar.
Hier das Typenschild des mir vorliegenden Gerätes.
Später gab es offensichtlich eine leicht modifizierte Version, die sich durch das "B" am
Ende der Produktnummer unterschied.
Hier das Typenschild eines solchen 6P116.10A1-501/b aus dem Jahre 1962.
Einen Text aus „Der Luftschutzhilfsdienst – Allgemeiner Leitfaden für Helfer – Wiesbaden 1960“ , der sich mit den Geräten FuG 6 und FuG 6a befaßt, möchte ich hier wiedergeben:
„Im 2-m-Band haben wir das Fu G 6 bzw. Fu G 6a (Abb. 29 u. 30). Es ist ein tragbares frequenzmoduliertes Sende- und Empfangsgerät mit einer Reichweite von 0,5 bis 2 km und einer Sendeleistung von 0,15 Watt. Die Spannung für das Gerät liefert eine Stromversorgung, die von einem Sammler gespeist wird. Bei guten und vollen Sammlern ist ein Betrieb bis zu 8 Stunden bei 20 % Sendezeit möglich. Die Betriebsmöglichkeit liegt nur im Wechselsprechen; es kann kein gleichzeitiges Sprechen der Partner wie beim Telefon erfolgen. Der Empfangende muß warten, bis der Sendende aufgehört hat zu sprechen. Das bedingt eine gewisse Gewöhnung, die ohne weiteres durch entsprechende Schulung des Fernmeldepersonals erreicht werden kann. Die Bedienung des Gerätes selbst ist denkbar einfach.
Abb.
29 Fu G 6 mit Stromversorgung
Abb.
30 Fu G 6a mit zweitem Hörer und Stromversorgung“
Die schlechte Qualität der Abbildungen bitte ich zu entschuldigen, aber mir liegt leider nur eine Fotokopie des Heftes vor.