Der im Jahre 1950 entwickelte (Übungs-) Morsegeber MG 23 der Firma Hell
wurde vorwiegend zum Lernen und Üben des Morsecode eingesetzt. Der
Übungs-Morsegeber sendet die in einen Wheatstone Lochstreifen gestanzten
Morsezeichen über eine Leitung oder über einen Funkkanal zu einem Empfänger,
der die Morsezeichen wieder aufzeichnet.
Die beiden Lochreihen werden mit je einem Fühlhebel abgetastet, wobei
sich Kontakte schließen, wenn die Fühlhebel in ein Loch fallen. Mit
einer Relaisschaltung wird erkannt, ob beide Löcher übereinander liegen
oder versetzt sind, d.h. ob ein Punkt oder ein Strich vorhanden ist.
Dementsprechend wird ein Tongenerator kurz bzw. lang eingeschaltet
und das Signal auf die Leitung geschickt. Die Sendegeschwindigkeit kann
von 60 bis 220 Buchstaben je Minute eingestellt werden.
Außerdem können die Pausen zwischen den Buchstaben bis zu 7-fach
verlängert eingestellt werden, damit Anfänger leichter die Morsezeichen
lernen können. Dazu muss man die Morsezeichen mit einem Kopfhörer bzw.
Lautsprecher mithören. Da nur die Pausen verlängert werden und nicht die
Zeitabstände zwischen den Punkten und Strichen eines Morsezeichens, ändert
sich das Klangbild der Morsezeichen nicht.
Der Übungs-Morsegeber wurde nicht nur zum Lernen und Üben eingesetzt, sondern auch für die normale Nachrichtenübermittlung. Das Senden der Morsezeichen mit einem vorbereiteten Wheatstone Lochstreifen ist schneller und gleichmäßiger als das manuelle Senden mit einer Morsetaste.
Und so sieht ein Wheatstone Lochstreifen aus: