Stand: 17.05.2011

SEL SEM 56



SEL brachte 1969 das 1-Kanal Handfunkgerät SEM 56 auf den Markt. Das Gerät gab es sowohl als 2-m wie auch als 4-m Ausführung. Die Geräteserie erhielt 1969 die FTZ-Zulassungsnummer E-169/69 als 2-m Version und 1970 die Zulassungsnummer E-192/70 für die 4-m Version.

Die Kurzbeschreibung des Gerätes gibt es hier als pdf-Datei.

Da für den Sender und den Empfänger getrennte Quarze erforderlich waren, müßte – entsprechende Bequarzung vorausgesetzt - mit dem Gerät anstelle von Wechselsprechen auch bedingtes Gegensprechen möglich gewesen sein.

Das Gerät verfügte über keine Tasten für Tonruf. Mit seinen Abmessungen von 20 cm Höhe, 9 cm Breite und 3 cm Dicke bei lediglich 500 gr Gewicht (ohne Akku) handelt es sich um ein für seine Zeit recht kleines und leichtes 1-Kanal-Gerät. Das Lautsprechermikrofon war aufgesteckt und konnte mittels eines Adapterkabels abgesetzt betrieben werden.

Das Gerät konnte auch mit einem Selektivrufzusatz ausgestattet werden

Von Herrn Oberbrandrat i.R. Dipl.Ing. Heinz-Otto Geisel erhielt ich die hier hinterlegte Geschichte zum Einsatz des SEL SEM 56 bei der Düsseldorfer Feuerwehr.


Abbildung SEL SEM 56-820 (4-m-Version / 20 kHz-Raster)



Abbildung SEL SEM 56-820 (4-m-Version / 20 kHz-Raster) mit angesetztem Tonrufgenerator.



Funktion:

SEM 56

ist ein volltransistorisiertes Taschen- bzw Handfunkgerät für Sicherheitskräfte, Industrie, Versorgungsbetriebe usw. Als Handfunkgerät wird ein Mikrofon aufgesteckt. Man kann dieses mit einem Anschlußkabel versehen, und hat dann ein Taschenfunkgerät.

In den frühen 70ern gebaut, wird es als 2m- oder 4m- Gerät angeboten; das hier vorliegende ist das SEM 56-1620. Nur die ZF enhält drei ICs, ansonsten wird Transistorbauweise verwendet. Einige Merkmale des Aufbaus wurden später im SEM-52A verwendet.

Reichliches Zubehör sorgt für einen universellen Einsatz, so gibt es u. A. eine Stab- eine Spiral- oder eine getarnte Schulterbandantenne und eine schnurlose induktive Höreinrichtung.

Die Bedienung ist durch nur zwei Bedienknöpfe sehr einfach gehalten:

Frequenzbereich:
SEM 56-1620: 146 ... 174 MHz ( 2-Meter-Band )
SEM 56-820: 68 ... 88 MHz ( 4-Meter-Band )

Technische Daten:

Ausgangsleistung:
500 mW
Kanäle:
1
Frequenzabstand:
20 kHz
Modulation:
FM
Betriebsart:
Wechselsprechen auf einer oder zwei Frequenzen
Empfindlichkeit:
< 0.8 µV bei 20 dB
NF- Bereich:
300 ... 3000 Hz
NF-Ausgang:
30 mW
Betriebsdauer:
10 Std bei 10 % Senden / 10 % Empfang / 80 % Bereitschaft bzw.
1 Std Dauer-Senden mit 500 mW.
Eingeführt:
1969





DD>












Im folgenden das Typenschild der 4-m Version:

Für die Funkfernsteuerung von Radargeräten zur Geschwindigkeitsmessung ist in der Zeitschrift Polizei-Technik-Verkehr von Oktober 1980 eine Umbauanleitung für die ausgedienten FuG 11 des Typs SEL-SEM 56 beschrieben. Mittels dieser Geräte konnte die Steuerung der Zweitkamera über Funktonruf erfolgen.

Demzufolge wurden diese Geräte auch noch in den 80er Jahren - zwar für einen anderen als ürsprünglich gedachten Zweck - eingesetzt.