Die Firma Teletron / Ascom brachte 1986 das GWF 637 System auf den Markt, das als Gleichwellenfunkanlage zum Einsatz kam.
Für die Übertragung im Gleichwellennetz mußte sich die Firma Pfitzner/Teletron etwas Neues einfallen lassen. Das Signal am 4-m-Empfänger bei der Relaisstelle wird in drei Stufen klassifiziert. Jede Relaisstelle hat eine Kennung in Form eines Bitmusters. In der Übertragung der Modulation vom 4-m-Empfänger über den Funkzubringer wird durch Komprimierung in regelmäßigen Abständen ein Zeitschlitz gebildet, in dem dann die Kennung und das Empfangs-stärke-Bit zur Steuerung übertragen werden. Die Steuerung wählt den Relais-Empfänger mit der höchsten Empfangsstärke aus und überträgt dessen Modulation rückwärts über den Zubringer an alle Relais-Sender. Durch die schnelle Bewertung wird auch innerhalb der Aussendung eines fahrenden Fahrzeugs ggf. auf eine andere Relaisstelle mit besserem Empfang umgeschaltet. Bei der Zentrale / Leitstelle ist ständig auf einem LED-Feld erkennbar, welche Relaisstelle welche Empfangsstärke hat und welche die Steuerung zur Wieder-Aussendung ausgewählt hat.
Das Prinzip erzeugt durch Komprimierung/Dekomprimierung für den Zeitschlitz einen hörbaren Zeitversatz zwischen Aussendung und Wieder-Empfang (Rückhören) im Handapparat bei der Fahrzeuganlage.
Der Schutz der Zubringerstrecken gegen fremde Träger von außerhalb ist durch die Erkennung der speziellen Bitmuster von den vorhandenen Relaisstellen in der Steuerung gegeben.
Die 4-m Version erhielt die BOS-Zulassungsnummer 1-1/86-C sowie die BZT-Zulassungsnummer A400002U, die 2-m Version die Nummer 2-1/86-C sowie A400084U.
1994 erhielt der 70-cm Zubringer GWF 637-7 RES für diese Anlage die BOS Zulassung mit der Prüfnummer R1-2/94-B/D1 durch die Prüfstelle in Bonn.
Da praktisch jede Relaisstelle Besonderheiten aufweist, unterscheiden sich die Anlagen leicht bezüglich der Komponentenzusammenstellung. Auf jeden Fall ist es kein Gerät "von der Stange" sondern in jedem Einzelfall ein individuell aus Standardbauteilen zusammengestelltes Gerät.
Hier meine beiden Relaisstellenschränke. Die Technik in 19-Zoll Racktechnik ausgeführt. Im geschlossenen Zustand sehen die Schränke recht unspektakulär aus.
Die Relaisfunkstelle diente als Zentrale, die die weiteren Relaisstellen steuerte. Sie war bei der LFS in Bruchsal ab 1994 im Einsatz.
Die Anlage von innen
und hier ausgeklappt
Meine zweite Relaisstelle dieses Typs diente ebenfalls als Zentrale, aber auf der Fürstenhöhe im Landkreis Sigmaringen und stammt aus dem Jahre 1995.
Hier die Innenansichten. Deutlich ist beim Vergleich der beiden Relaisstellen zu sehen, das sie sich von der Zusammenstellung der Bauteile unterscheiden.
Für die Einrichtung der Gleichwelle gab es auch spezielle Messtechnik wie hier z.B. die Laufzeitmesseinrichtung SFLZM-93-FU der Scheerer-Funk GmbH.