Das FuG 11 wurde 1967 durch die Firma Bosch entwickelt und erhielt 1967 die Zulassung unter der Nummer E-109/67 und entsprach der TR FuG 11.Es handelte sich hierbei um ein 1-Kanal UKW „Kleinst“-Sprechfunkgerät für Wechselsprechen oder bedingtes Gegensprechen im 2-m-Band. Die Sendeleistung betrug 0,5 Watt. Die Empfängerempfindlichkeit betrug 0,7 µV/20db. Der Mikrofonlautsprecher war im Gerät eingebaut.
Das Gerät wurde auch als FuG 12 für das 4-m-Band hergestellt und erhielt 1968 die FTZ-Zluassungsnummer E 148/68.
Hier die Abbildung des Typenschildes des Gerätes mit der Seriennummer 000001, das an das Bundeskriminalamt ausgeliefert wurde. Das Gerät befindet sich leider nicht in meinem Bestand.
Hier das Datenblatt von Bosch zu dem FuG 11 / FuG 12.
Im „Handbuch über den UKW-Sprechfunk bei den Sicherheitsdiensten“ von Polizei-Hauptkommissar Friedrich-Wilhelm Rosemeier (erschienen bei Carl Heymanns Verlag KG) ist das FuG 12 wie folgt erwähnt:
Ab 1969 vertrieb die Firma AEG-Telefunken ebenfalls das FuG 11 mit der Zulassungsnummer E-156/69. Hierbei handelte es sich um das BOSCH-Gerät, das lediglich mit einem Telefunken-Aufdruck versehen war.
Das umfangreiche, insbesondere für eine verdeckte Trageweise gedachte Zubehör machte das Gerät für die polizeiliche BOS interessant.
Von den Abmessungen (H = 175 mm / B = 95 mm / T = 33 mm) und vom Gewicht her (lediglich 650 Gramm mit Akku) ist es ein sehr kleines und leichtes Handfunkgerät. Die Geräte wurden überwiegend bei der polizeilichen BOS eingesetzt.
Die
Abbildung zeigt die Ausführung als HfG 11 Betriebsfunkgerät.
Hier der Typaufkleber des baugleichen Telefunken Gerätes als Fu G 11. Interessant ist, das es eine ungültige FTZ-Nummer X-000/00 trägt.
Das in meinem Museumsbestand befindliche HfG 11 hat außer den im obigen Bild zu sehenden Bedienelementen keine weiteren Tasten oder Schalter. Somit weist das Gerät lediglich einen kleinen Sprechhebel, eine schaltbare Rauschsperre und den Ein-/Aus-/Lautstärkeregler auf. Unter der runden, schwarzen Abdeckung befindet sich eine Zubehörbuchse, wie sie auch bei späteren FuG 10 angebracht war. Bezüglich der Beschaltung der Zusatzbuchse und möglichen Zubehörs liegen mir keine Erkenntnisse vor. Es scheint allerdings, das sechs Kontakte durch drei Brücken im Stecker geschlossen werden. Der Mikrofon-Lautsprecher befindet sich an der abgerundeten Geräteseite unterhalb der Zubehörbuchse.
Das Gerät hat – wie das ebenfalls 1967 entwickelte FuG 6b - keine Tasten für Tonruf. Die Sendetaste ist der kleine weiße Hebel neben Akku-Anzeige.
Für das FuG 11 gab es unter anderem auch ein Handbedienteil mit Tonruffunktion. Durch einen an der linken Seite des Handbedienteiles angebrachten Schiebeschalter konnte Tonruf I oder II ausgelöst werden. Interessant hierbei ist, das die Tonfrequenz des Tonrufes bei dem mir vorliegenden Handbedienteil für Tonruf I mit 1240 Hz und für Tonruf II mit 2280 Hz angegeben ist.
Für die Geräte gab es auch ein besonders kleines Handmikrofon. Neben der Sprechtaste hatte es einen Kipptaster für Tonruf I und II.
Zu den Seriennummern der Geräte habe ich folgende Informationen erhalten:
FuG 11
alle Seriennummern beginnen mit 400 und sind 6-stellig.
HFG 11 - die Betriebsfunkvariante
Es wurden deutlich mehr HFG11 als FuG 11 gebaut. Auch hier ist die Seriennummer 6-stellig. Sie
gibt aber Auskunft über das Herstellungsjahr.
1967 = 723xxx
1968 = 823xxx
1969 = 923xxx
1970 = 023xxx
1971 = 123xxx
FuG 12
Es wurden von den BOS wesentlich mehr FuG 12 als FuG 11 beschafft. Auch hier ist die Seriennummer
anfangs 6-stellig, ab 1970 7-stellig. Sie gibt aber Auskunft über das Herstellungsjahr.
1968 = 00xxxx
1969 = 20xxxx
1970 = 032xxxx
1971 = 131xxxx
1972 = 232xxxx
Beim FuG 11 wurden die Geräte über die Produktionsjahre durchnummeriert, beim FuG 12 jedoch begann jedes Produktionsjahr erneut mit der Nummer 1.
Im Laufe des Jahres 1970 wurde von der Robert Bosch GmbH das Logo umgestellt, es entfiel das Atom mit kreisendem Elektron, dafür erhielten alle FuG die stilisierte Zündspule, wie andere Bosch-Produkte auch.
Mit Hilfe einer Adapterbox, die an die Zubehörbuchse angeschlossen wurde konnten in der Werkstatt verschiedene Messungen und Tests an dem Gerät durchgeführt werden.