Bereits Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden Frequenzen von 34,35 bis 35,75 und 35,85 bis 36,55 im Unterband und 38,45 bis 39,85 und 39,95 bis 40,85 MHz im Oberband mit einem 100 kHz-Raster den BOS zugewiesen. Somit standen 15 Frequenzpaare (Kanäle) zur Verfügung.
Ende der 40er / Anfang der 50er Jahre wickelte die Polizei in Süd- und Süd-West-Deutschland ihren Fahrzeugfunk in diesem Frequenzbereich ab, bevor diese Anwendungen auf das bundeseinheitliche 4-m-Band verschoben wurden.
Darüber hinaus nutzte der Warndienst Frequenzen von 35,850 bis 36,550 MHz im 50 kHz Raster.
Die noch aktuellen 800er-Kanäle stammen wohl aus dem Jahre 1969
Die aktuelle Zuweisung der Frequenzen erfolgt durch den Frequenznutzungsplan der Bundesnetzagentur, früher Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP),
Frequenznutzungsteilplan 169, Eintrag 169001 (Kanäle 801 bis
809 Unterband),
Eintrag 169007 (Kanal 831 Unterband),
Eintrag
169008 (Kanal 832 Unterband),
Eintrag 169010 (Kanäle 844 bis
870 Unterband),
Eintrag 169011 (Kanäle 871 bis 873
Unterband),
Frequenznutzungsteilplan 173, Eintrag 173001 (Kanäle
801 bis 809 Oberband),
Eintrag 173004 (Kanäle 821 bis 827
Oberband),
Eintrag 173006 (Kanal 832 Oberband),
Eintrag
173007 (Kanäle 833 bis 843 Oberband),
Eintrag 173008 (Kanäle
844 bis 870 Oberband).
Die maximal zulässige äquivalente Strahlungsleistung ist
auf 15 W ERP festgelegt.
Die Kanalbandbreite beträgt 20
kHz.
Das Kanalraster beträgt 20 kHz.
Der Abstand zwischen Unterband und Oberband beträgt 4,1 MHz.
Folgende Kanäle bzw. Frequenzen stehen zur Verfügung:
Kanal |
Frequenz Unterband |
Frequenz Oberband |
801 |
34.360 |
38.460 |
802 |
34.380 |
38.480 |
803 |
34.400 |
38.500 |
804 |
34.420 |
38.520 |
805 |
34.440 |
38.540 |
806 |
34.460 |
38.560 |
807 |
34.480 |
38.580 |
808 |
34.500 |
38.600 |
809 |
34.520 |
38.620 |
810 |
34.540 – Abgabe 2) |
38.640 - Abgabe 2) |
811 |
34.560 - Abgabe 2) |
38.660 - Abgabe 2) |
812 |
34.580 - Abgabe 2) |
38.680 - Abgabe 2) |
813 |
34.600 - Abgabe 2) |
38.700 - Abgabe 2) |
814 |
34.620 - Abgabe 2) |
38.720 - Abgabe 2) |
815 |
34.640 - Abgabe 2) |
38.740 - Abgabe 2) |
816 |
34.660 - Abgabe 2) |
38.760 - Abgabe 2) |
817 |
34.680 - Abgabe 2) |
38.780 - Abgabe 2) |
818 |
34.700 - Abgabe 2) |
38.800 - Abgabe 2) |
819 |
34.720 - Abgabe 2) |
38.820 - Abgabe 2) |
820 |
34.740 - Abgabe 2) |
38.840 - Abgabe 2) |
821 |
34.760 - gesperrt |
38.860 |
822 |
34.780 - gesperrt |
38.880 |
823 |
34.800 - gesperrt |
38.900 |
824 |
34.820 - gesperrt |
38.920 |
825 |
34.840 - gesperrt |
38.940 |
826 |
34.860 - gesperrt |
38.960 |
827 |
34.880 - gesperrt |
38.980 |
828 |
34.900 - Freigabe 1) |
39.000 – Freigabe 1) |
829 |
34.920 - Freigabe 1) |
39.020 – Freigabe 1) |
830 |
34.940 - Freigabe 1) |
39.040 – Freigabe 1) |
831 |
34.960 - Freigabe 1) |
39.060 – Freigabe 1) |
832 |
34.980 |
39.080 |
833 |
35.000 - gesperrt |
39.100 |
834 |
35.020 - gesperrt |
39.120 |
835 |
35.040 - gesperrt |
39.140 |
836 |
35.060 - gesperrt |
39.160 |
837 |
35.080 - gesperrt |
39.180 |
838 |
35.100 - gesperrt |
39.200 |
839 |
35.120 - gesperrt |
39.220 |
840 |
35.140 - gesperrt |
39.240 |
841 |
35.160 - gesperrt |
39.260 |
842 |
35.180 - gesperrt |
39.280 |
843 |
35.200 - gesperrt |
39.300 |
844 |
35.220 |
39.320 |
845 |
35.240 |
39.340 |
846 |
35.260 |
39.360 |
847 |
35.280 |
39.380 |
848 |
35.300 |
39.400 |
849 |
35.320 |
39.420 |
850 |
35.340 |
39.440 |
851 |
35.360 |
39.460 |
852 |
35.380 |
39.480 |
853 |
35.400 |
39.500 |
854 |
35.420 |
39.520 |
855 |
35.440 |
39.540 |
856 |
35.460 |
39.560 |
857 |
35.480 |
39.580 |
858 |
35.500 |
39.600 |
859 |
35.520 |
39.620 |
860 |
35.540 |
39.640 |
861 |
35.560 |
39.660 |
862 |
35.580 |
39.680 |
863 |
35.600 |
39.700 |
864 |
35.620 |
39.720 |
865 |
35.640 |
39.740 |
866 |
35.660 |
39.760 |
867 |
35.680 |
39.780 |
868 |
35.700 |
39.800 |
869 |
35.720 |
39.820 |
870 |
35.740 |
39.840 |
871 |
35.760 |
39.860 - gesperrt |
872 |
35.780 |
39.880 - gesperrt |
873 |
35.800 |
39.900 - gesperrt |
Anmerkungen:
Freigabe 1) = am 22.6.2000 durch das Bundesinnenministerium an die Bundesnetzagentur zurückgegeben
Abgabe 2) = Kanäle 810 bis 820 an das BMVG abgegeben
Stand der Tabelle: 11.01.2000
Neben dem ursprünglichen 100 kHz-Raster gab es im 8-m-Band später auch das 50 kHz Kanalraster bevor auf das 20 kHz-Raster umgestellt wurde.
Mir liegt ein Empfänger E55-420 von SEL als 8-m-Band Gerät vor, das in Luftschutzräumen zum Informationsempfang gedient hat. Das mir vorliegende 15-Kanal-Gerät (aus Nürnberg) empfängt auf den Frequenzen 35,850 bis 36,550 MHz im 50 kHz Raster.
Desweiteren befinden sich zwei Teletron T8800, die von
1984 bis 1994 gebaut wurden, in meinem Bestand.
Inwieweit sie bei der BOS eingesetzt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.
Das Talco CS 40, das etwa 1997 auf den Markt kam, wurde definitiv bei den BOS im 8-m-Band eingesetzt.
Weitere Informationen fehlen mir leider gänzlich.
Zur Nutzung des 8-m-Bandes habe ich desweiteren folgende Informationen erhalten:
......... da ich bis 1974 nach dem Studium bei SEL als
Funktechniker gearbeitet habe.
Zum 8-m-Band:
Hier hatte die
Autobahnmeisterei 32 Kanäle. Die Basisstationen waren verbunkert
und wurden über das bundeseigene Diensttelefonnetz
fernbesprochen und ferngesteuert. Die Fernsteuerung erfolgte über
ein raffiniertes System von Tönen im Subaudiobereich. D.h. es
standen ständig 8 Töne an. Wurde einer davon weggeschaltet,
wurde eine Funktion ausgelöst, etwa der Sender getastet oder die
RS geöffnet. Fielen alle Töne weg, schaltete sich die
Anlage in Bereitschaft. Die Basisgeräte waren quarzbestückt
mit allen Kanälen, die jeweilige Kanalwahl wurde durch die
Halterung codiert, so dass alle Geräte untereinander
austauschbar waren, aber nur der zur Station gehörige Kanal
aktiviert werden konnte. Die Fahrzeuge waren mit Stahlrutenantennen
von ca. 1 m Länge ausgestettet, wobei das Anpassgerät im
Fuß untergebracht war - bescheidener Wirkungsgrad. Die zunächst
verwendeten Knubbelantennen mit Fußladespulen hatten so
miserablen Wirkungsgrad, dass man sie schnell wieder aufgab. Zudem
gab es oft Störungen durch Überreichweiten aus dem nahen
Osten, wo das Militär diese Frequenzen nutzte. Standardgerät
war des SEM 57 - 420 bzw. SEF 57 - 420 von SEL. Später abgelöst
durch das SE-205/420 und Teletron-Geräte.
Durch die
Fernsteuerung konnte man sich von der Leitstelle im Bunker von
Ahrweiler bzw. Bonn in jede Basistation einwählen und so
bundesweit im 8-m-Band mit Fahrzeugen sprechen. Es gab von diesem
Netz des BVM auch eine Querverbindung zum Basa-Netz, was mal alles
furchtbar geheim war.
Auch die "Dienste" bedienten sich
dieses Netzes, das auch mit TF-Technik arbeitete.
Inwieweit es sich hierbei um BOS-Frequenzen handelte oder der beschriebene Funkverkehr auf anderen Frequenzen im 8-m-Band stattfand, entzieht sich meiner Kenntnis. Da sowohl die Autobahnmeistereien, der Bunker in Ahrweiler, die Bundesbahn wie auch die „Dienste“ nicht zu den BOS-Berechtigten gehörten und eigentlich eine strikte Trennung zwischen BOS und sonstigen Aufgaben im Bereich des Verteidigungsfalles bestand, erscheint mir der beschriebene Sachverhalt mehr auf andere Frequenzen im 8-m-Band zuzutreffen. Das angesprochene SEM 57-420 wird bei www.oppermann-telekom.de als 12-Kanal Fahrzeugfunkgerät beschrieben.