Stand: 01.11.2019

8 m Band



Bereits Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden Frequenzen von 34,35 bis 35,75 und 35,85 bis 36,55 im Unterband und 38,45 bis 39,85 und 39,95 bis 40,85 MHz im Oberband mit einem 100 kHz-Raster den BOS zugewiesen. Somit standen 15 Frequenzpaare (Kanäle) zur Verfügung.

Ende der 40er / Anfang der 50er Jahre wickelte die Polizei in Süd- und Süd-West-Deutschland ihren Fahrzeugfunk in diesem Frequenzbereich ab, bevor diese Anwendungen auf das bundeseinheitliche 4-m-Band verschoben wurden.

Darüber hinaus nutzte der Warndienst Frequenzen von 35,850 bis 36,550 MHz im 50 kHz Raster.

Die noch aktuellen 800er-Kanäle stammen wohl aus dem Jahre 1969

Die aktuelle Zuweisung der Frequenzen erfolgt durch den Frequenznutzungsplan der Bundesnetzagentur, früher Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP),

Frequenznutzungsteilplan 169, Eintrag 169001 (Kanäle 801 bis 809 Unterband),
Eintrag 169007 (Kanal 831 Unterband),
Eintrag 169008 (Kanal 832 Unterband),
Eintrag 169010 (Kanäle 844 bis 870 Unterband),
Eintrag 169011 (Kanäle 871 bis 873 Unterband),
Frequenznutzungsteilplan 173, Eintrag 173001 (Kanäle 801 bis 809 Oberband),
Eintrag 173004 (Kanäle 821 bis 827 Oberband),
Eintrag 173006 (Kanal 832 Oberband),
Eintrag 173007 (Kanäle 833 bis 843 Oberband),
Eintrag 173008 (Kanäle 844 bis 870 Oberband).

Die maximal zulässige äquivalente Strahlungsleistung ist auf 15 W ERP festgelegt.
Die Kanalbandbreite beträgt 20 kHz.
Das Kanalraster beträgt 20 kHz.

Der Abstand zwischen Unterband und Oberband beträgt 4,1 MHz.


Folgende Kanäle bzw. Frequenzen stehen zur Verfügung:

Kanal

Frequenz Unterband
(MHz)

Frequenz Oberband
(MHz)

801

34.360

38.460

802

34.380

38.480

803

34.400

38.500

804

34.420

38.520

805

34.440

38.540

806

34.460

38.560

807

34.480

38.580

808

34.500

38.600

809

34.520

38.620

810

34.540 – Abgabe 2)

38.640 - Abgabe 2)

811

34.560 - Abgabe 2)

38.660 - Abgabe 2)

812

34.580 - Abgabe 2)

38.680 - Abgabe 2)

813

34.600 - Abgabe 2)

38.700 - Abgabe 2)

814

34.620 - Abgabe 2)

38.720 - Abgabe 2)

815

34.640 - Abgabe 2)

38.740 - Abgabe 2)

816

34.660 - Abgabe 2)

38.760 - Abgabe 2)

817

34.680 - Abgabe 2)

38.780 - Abgabe 2)

818

34.700 - Abgabe 2)

38.800 - Abgabe 2)

819

34.720 - Abgabe 2)

38.820 - Abgabe 2)

820

34.740 - Abgabe 2)

38.840 - Abgabe 2)

821

34.760 - gesperrt

38.860

822

34.780 - gesperrt

38.880

823

34.800 - gesperrt

38.900

824

34.820 - gesperrt

38.920

825

34.840 - gesperrt

38.940

826

34.860 - gesperrt

38.960

827

34.880 - gesperrt

38.980

828

34.900 - Freigabe 1)

39.000 – Freigabe 1)

829

34.920 - Freigabe 1)

39.020 – Freigabe 1)

830

34.940 - Freigabe 1)

39.040 – Freigabe 1)

831

34.960 - Freigabe 1)

39.060 – Freigabe 1)

832

34.980

39.080

833

35.000 - gesperrt

39.100

834

35.020 - gesperrt

39.120

835

35.040 - gesperrt

39.140

836

35.060 - gesperrt

39.160

837

35.080 - gesperrt

39.180

838

35.100 - gesperrt

39.200

839

35.120 - gesperrt

39.220

840

35.140 - gesperrt

39.240

841

35.160 - gesperrt

39.260

842

35.180 - gesperrt

39.280

843

35.200 - gesperrt

39.300

844

35.220

39.320

845

35.240

39.340

846

35.260

39.360

847

35.280

39.380

848

35.300

39.400

849

35.320

39.420

850

35.340

39.440

851

35.360

39.460

852

35.380

39.480

853

35.400

39.500

854

35.420

39.520

855

35.440

39.540

856

35.460

39.560

857

35.480

39.580

858

35.500

39.600

859

35.520

39.620

860

35.540

39.640

861

35.560

39.660

862

35.580

39.680

863

35.600

39.700

864

35.620

39.720

865

35.640

39.740

866

35.660

39.760

867

35.680

39.780

868

35.700

39.800

869

35.720

39.820

870

35.740

39.840

871

35.760

39.860 - gesperrt

872

35.780

39.880 - gesperrt

873

35.800

39.900 - gesperrt

Anmerkungen:

Freigabe 1) = am 22.6.2000 durch das Bundesinnenministerium an die Bundesnetzagentur zurückgegeben

Abgabe 2) = Kanäle 810 bis 820 an das BMVG abgegeben

Stand der Tabelle: 11.01.2000



Neben dem ursprünglichen 100 kHz-Raster gab es im 8-m-Band später auch das 50 kHz Kanalraster bevor auf das 20 kHz-Raster umgestellt wurde.

Mir liegt ein Empfänger E55-420 von SEL als 8-m-Band Gerät vor, das in Luftschutzräumen zum Informationsempfang gedient hat. Das mir vorliegende 15-Kanal-Gerät (aus Nürnberg) empfängt auf den Frequenzen 35,850 bis 36,550 MHz im 50 kHz Raster.

Desweiteren befinden sich zwei Teletron T8800, die von 1984 bis 1994 gebaut wurden, in meinem Bestand.
Inwieweit sie bei der BOS eingesetzt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.

Das Talco CS 40, das etwa 1997 auf den Markt kam, wurde definitiv bei den BOS im 8-m-Band eingesetzt.

Weitere Informationen fehlen mir leider gänzlich.

Zur Nutzung des 8-m-Bandes habe ich desweiteren folgende Informationen erhalten:

......... da ich bis 1974 nach dem Studium bei SEL als Funktechniker gearbeitet habe.
Zum 8-m-Band:
Hier hatte die Autobahnmeisterei 32 Kanäle. Die Basisstationen waren verbunkert und wurden über das bundeseigene Diensttelefonnetz fernbesprochen und ferngesteuert. Die Fernsteuerung erfolgte über ein raffiniertes System von Tönen im Subaudiobereich. D.h. es standen ständig 8 Töne an. Wurde einer davon weggeschaltet, wurde eine Funktion ausgelöst, etwa der Sender getastet oder die RS geöffnet. Fielen alle Töne weg, schaltete sich die Anlage in Bereitschaft. Die Basisgeräte waren quarzbestückt mit allen Kanälen, die jeweilige Kanalwahl wurde durch die Halterung codiert, so dass alle Geräte untereinander austauschbar waren, aber nur der zur Station gehörige Kanal aktiviert werden konnte. Die Fahrzeuge waren mit Stahlrutenantennen von ca. 1 m Länge ausgestettet, wobei das Anpassgerät im Fuß untergebracht war - bescheidener Wirkungsgrad. Die zunächst verwendeten Knubbelantennen mit Fußladespulen hatten so miserablen Wirkungsgrad, dass man sie schnell wieder aufgab. Zudem gab es oft Störungen durch Überreichweiten aus dem nahen Osten, wo das Militär diese Frequenzen nutzte. Standardgerät war des SEM 57 - 420 bzw. SEF 57 - 420 von SEL. Später abgelöst durch das SE-205/420 und Teletron-Geräte.
Durch die Fernsteuerung konnte man sich von der Leitstelle im Bunker von Ahrweiler bzw. Bonn in jede Basistation einwählen und so bundesweit im 8-m-Band mit Fahrzeugen sprechen. Es gab von diesem Netz des BVM auch eine Querverbindung zum Basa-Netz, was mal alles furchtbar geheim war.
Auch die "Dienste" bedienten sich dieses Netzes, das auch mit TF-Technik arbeitete.

Inwieweit es sich hierbei um BOS-Frequenzen handelte oder der beschriebene Funkverkehr auf anderen Frequenzen im 8-m-Band stattfand, entzieht sich meiner Kenntnis. Da sowohl die Autobahnmeistereien, der Bunker in Ahrweiler, die Bundesbahn wie auch die „Dienste“ nicht zu den BOS-Berechtigten gehörten und eigentlich eine strikte Trennung zwischen BOS und sonstigen Aufgaben im Bereich des Verteidigungsfalles bestand, erscheint mir der beschriebene Sachverhalt mehr auf andere Frequenzen im 8-m-Band zuzutreffen. Das angesprochene SEM 57-420 wird bei www.oppermann-telekom.de als 12-Kanal Fahrzeugfunkgerät beschrieben.