Heute möchte ich mit der Straßenbahn fahren.
Fahren wir mal wieder mit dem Auto nach Haldensleben.
Haldensleben hat keine Straßenbahn. Daher geht es mit der RE 6 von Abellio und WLAN nach Magdeburg.
Och ne - die Magdeburger Straßenbahn kennen wir doch.
Also weiter mit dem RE 30 der DB nach Halle. Dieser hat ebenfalls WLAN an Bord.
In Halle angekommen hält mich nichts.
Das werden sicherlich die Magdeburger verstehen wohl aber weniger die Hallenser. Ich will weiter.
Daher in den RE 18 Richtung Jena eingestiegen. Leider hat er kein WLAN.
Ich will mit der Wilden Zicke fahren.
Am Naumburger Hauptbahnhof warte ich auf die Straßenbahn. Es kommt der Wagen 51, ein Reko-Wagen Baujahr 1973.
Es ist im Vergleich zu den modernen Straßenbahnwagen doch ein Unterschied im Fahrkomfort festzustellen. Das betrifft weniger die Sitze sondern vielmehr die Federung und Geräuschentwicklung des Fahrzeuges.
Auch der Blick auf den Arbeitsplatz des Fahrers, heute bei mir ausschließlich Fahrerinnen, ist interessant.
Die Naumburger Straßenbahn ist der kleinste Straßenbahnbetrieb Deutschlands. Die Streckenlänge beträgt 2,9 Kilometer, weist 9 Haltestellen auf und ist in Meterspur ausgeführt. Obwohl es die Linie 4 ist gibt es nur eine Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Salztor. Die Fahrzeit beträgt 11 Minuten.
Von der Endhaltestelle Salztor aus will ich die Stadt zu Fuß erkunden.
Die ehemaligen Bewohner des Hauses direkt gegenüber dem Salztor werden sich sicherlich nur ungern an ihren Aufenthalt dort erinnern. Der alte Knast - Verzeihung es heißt ja Justizvollzugsanstalt - wird nicht mehr genutzt und soll wohl abgerissen werden.
An den Salztorhäusern vorbei
geht es durch das Tor in der Wenzelsmauer
Richtung Innenstadt.
Vom Marktplatz mit dem Rathaus
geht es durch die Jakobstraße vorbei an der Jüdengasse
zum Holzmarkt. Es gibt interessante Details an den Häusern zu entdecken.
Am Curt-Becker-Platz treffe ich den Lowa-Wagen 29 aus dem Jahre 1955
und den Lindner-Wagen 17 von 1928,
die beide eine Sonderfahrt machen.
Weiter geht es zu Fuß zum Marientor
vorbei an der Marienkirche
Richtung Dom. Ein Blick in eine Seitenstraße und es gibt auch Fachwerkhäuser zu sehen.
Der Naumburger Dom gehört zum Weltkulturerbe.
Hier ein paar Eindrücke.
Hinter dem Dom befindet sich das Oberlandesgericht, auf das Naumburg Stolz ist.
Etwas versteckt ist die Kirche St. Othmar.
Kurz vor dem Salztor steht das Kriegerdenkmal für die im Krieg von 1870 / 1871 gefallenen Naumburger.
Die hier aus Naumburg gezeigten Bilder sollen lediglich einen kleinen Eindruck von dieser Kreisstadt geben. Hinfahren und selber erkunden ist angesagt. Es gibt noch viel mehr zu sehen und zu entdecken.
Am Salztor steige ich wieder in den Wagen 51 der Linie 4 ein, die mich zum Hauptbahnhof bringt. Damit habe ich es dann heute geschafft, das gesamte Straßenbahnstreckennetz einer Stadt in beide Richtungen zu befahren.
Das schafft man in der Domstadt Köln nicht.
Mit dem RE 18 der DB, der wieder ohne WLAN unterwegs ist geht es zurück nach Halle. Dort dann in den RE 39 der DB nach Magdeburg. Schön dass es WLAN gibt so das ich diesen Eintrag beginnen kann. Magdeburg erreichen wir mit 8 Minuten Verspätung. Da bleiben keine 4 Minuten um von Gleis 4 nach Gleis 2 zur abfahrbereiten RE 6 von Abellio zu gelangen.
Hat aber geklappt und ich bin mit WLAN auf dem Weg nach Haldensleben. Obwohl die RE 6 in Magdeburg pünktlich abfuhr bekommt sie bis Haldensleben 4 Minuten Verspätung.
Die restlichen paar Kilometer fahre ich mit dem Wagen nach Hause.
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Mein Wohnort Süplingen hat einen eigenen Bahnhof.
Die dortige MITROPA-Gaststätte hat ganzjährig 7 Tage die Woche täglich 24 Stunden geschlossen.
Auf der Strecke wurde am 29. Mai 1999 der Personenverkehr eingestellt. Das Bahnhofsgebäude ist mittlerweile ein Wohnhaus.
Die älteren Süplinger schwärmen noch immer von dem Feierabendbier, das sie dort nach der Heimfahrt mit dem Zug getrunken haben.