Heute ist der Harz mein Ziel
Heute ist mein Ziel eine kleine Rundreise durch den Harz. Dazu viele Fahrpläne studiert und eine schöne Route ausgewählt. Mal schauen, ob das alles so klappt.
Um auch wirklich wieder nach Hause zu kommen nehme ich wieder meinen Wagen und fahre zum Haldenslebener Bahnhof. Auf dem dortigen Park+Ride Parkplatz ist Platz für meinen Wagen.
Mit dem Bus der Linie 600 geht es über die Dörfer durch die schöne Magdeburger Börde zum Bahnhof nach Oschersleben. Es ist schön, das dieser stündlich verkehrende Bus eine Vielzahl von Ortschaften miteinander verbindet. Zumindestens bei meiner heutigen Fahrt war jedoch die Inanspruchnahme äußerst gering.
In Oschersleben sollte es mit der RE 11 weiter nach Halberstadt gehen. Wegen Bauarbeiten auf der Bahnstrecke gibt es aber einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Mit dem Bus geht es weiter durch die Börde und durch Ortschaften, deren Namen ich noch nie gehört habe und eine Straße, die ich eher als Feldweg bezeichnen würde, Auf jeden Fall eine interessante Strecke.
In Halberstadt geht es dann weiter mit der Bahn. Der RE 11 Richtung Thale bringt mich nach Quedlinburg.
In Quedlinburg beginnt dann meine "Abenteuerreise" Harz.
Mit der Harzer Schmalspurbahn, der HSB will ich durch das Selketal fahren. Es ist schön, das man die Züge der HSB (mit Ausnahme der Strecke zum Brocken hoch) mit dem Deutschlandticket nutzen kann.
Wie die meisten Züge der HSB ist der Zug 8981 nach Hasselfelde mit einer Dampflok bespannt. Es handelt sich um die 99 7237-3.
Upload: 16.06.2023
Der Arbeitsplatz des Lokführers unterscheidet sich doch erheblich von den Arbeitsplätzen auf den heutigen Lokomotiven oder Triebwagen.
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Weisse Wäsche sollte man an der Bahnstrecke nicht unbedingt zum Trocknen heraushängen.
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Die Fahrt durch das malerische Selketal führt an vielen bekannten und früher beliebten Ferienorten vorbei. In Alexisbad ist es wahrlich 5 vor 12. Der schöne Bahnhof weist leider doch einen gewissen Renovierungsstau auf.
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Mit dem Zug fahre ich weiter bis Stiege. Dort möchte ich die im Jahre 1904 erbaute und 2020 an den jetzigen Standort umgesetzte Stabkirche anschauen. Bei der Stabkirche handelt es sich um den einzigen Sakralbau im norwegischen Drachenstil in Deutschland.
Leider konnte ich die Kirche nicht von innen besichtigen.
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Die Bahnhofsausfahrt in Stiege zeigt deutlich, auf was man sich bei einer Fahrt mit der HSB einlassen muß. Und jeder Triebfahrzeugführer eines IC oder ICE würde da einen Schreikrampf bekommen.
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Hier die Erklärung für Nicht-Eisenbahner:
Im Vordergrund die eingerahmte 1 = Höchstgeschwindigkeit 10 ( in Worten "zehn" ) Stundenkilometer. Das P bedeutet, daß 3 Sekunden lang zu Pfeifen ist.
In der Mitte die schwarz eingerahmte 2 mit dem Zusatzschild BÜ = Höchstgeschwindigkeit 20 Stundenkilometer wenn das führende Fahrzeug die Mitte des Bahnübergangs erreicht hat.
Hinter dem Andreaskreuz die auf der Spitze stehende, dreieckige gelbe Scheibe mit weißem Rand mit der 1 zeigt an, das eine vorübergehende Langsamfahrstelle mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 10 Stundenkilometern folgt.
Generell ist zur Geschwindigkeit auf den Strecken der HSB zu sagen, das die Höchstgeschwindigkeit bei maximal 40 Stundenkilometern liegt, Es gibt aber viele Abschnitte, in denen nur 30, 20 oder eben auch 10 Stundenkilometer gefahren werden dürfen. Lediglich der kleine Abschnitt von Gernrode nach Quedlinburg kann teilweise mit 50 km/h befahren werden. Aber wir fahren ja nicht mit der HSB um schnell von A nach B zu kommen.
Von Stiege aus geht es mit dem Triebwagen 187 019-5, Zug-Nr. 8971, der nach Nordhausen fährt, weiter bis Eisfelder Talmühle.
Stellenweise schwankt der Triebwagen deutlich. Übertrieben gesagt - man könnte fast Seekrank werden.
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Weiter geht es mit dem Zug Nummer 8904 der Harzquerbahn, der mit der Dampflok 99 7245-6 bespannt ist, nach Drei Annen Hohne.
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Der Bahnhof Eisfelder Talmühle liegt auf einer Höhe von 350m über N.N. und der Zug muß sich auf über 550m über N.N. hochkämpfen um dann den Bahnhof Drei Annen Hohne mit seinen 540 Höhenmetern zu erreichen.
Irgendwie hatte ich den Harz grüner erwartet.
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Ich glaube nicht, das ein solches Bild für Tourismuswerbung geeignet ist.
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In Drei Annen Hohne gibt es einen Lokwechsel. Der Zug bekommt die Lok 99 234 für die Weiterfahrt nach Wernigerode.
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Von 540m Höhe geht es runter auf 234 Höhenmeter im Bahnhof Wernigerode.
Damit endet meine Rundreise durch den Harz mit der HSB und derem historischem Fahrzeug- und Wagenmaterial.
Zur Fahrt ist aus meiner Sicht anzumerken, das der Komfort nicht mit modernen Luxuszügen zu vergleichen ist. Aber sowohl die Federung, die Geräusche, der Geruch der verbrannten Kohle wie auch die Sitze haben ihren Charme, der eine Reise mit der HSB so einzigartig macht.
Übrigens die Toiletten in den Wagen der HSB verfügen noch über die alte Eisenbahnschwellendüngetechnik. Ein Bild erspare ich uns.
Ganz unspektakulär geht es von Wernigerode mit dem RE 4 nach Halberstadt.
Mit dem Schienenersatzverkehr für den RE 11 fahre ich diesmal nicht über die Dörfer sondern ich nehme den Bus, der direkt nach Magdeburg durch fährt.
Die RB 36 bringt mich dann nach Haldensleben und mit dem Wagen geht es dann die paar Kilometer nach Hause.